Die Maine Coon

HerkunftGeschichte Zuchtgeschichte CharakterAussehenFarben

Herkunft

Geographisch ist die Maine Coon – wie der Name bereits sagt – im amerikanischen Staat Maine zuhause (Neu-England). Maine liegt im Norden der USA an der Grenze zu Kanada und grenzt an den Atlantik. In Maine herrscht ein sehr kaltes und rauhes Klima vor. Hierauf wird später im Text bei der Beschreibung der Rasse noch eingegangen.

Es gibt viele verschiedene Geschichten und Spekulationen über die zoologische Herkunft der Maine-Coon-Katzen. Da die Geschichten allesamt romantischer als die Spekulationen sind , sollen sie hier zuerst erwähnt werden. Einer dieser Geschichten verdankt die Maine Coon Ihren Namen: So ging man z.T. noch bis 1974 davon aus, daß die Maine Coon eine Kreuzung zwischen Hauskatze und Waschbär (engl. racoon) sei. Dazu haben sicherlich das stämmige Aussehen der Katzen und der gewaltige Schwanz beigetragen. Zudem war die Aufteilung der Vorderzehen bei den ersten wilden Maine Coon der der Waschbären sehr ähnlich. Heute weiß man, daß eine solche Kreuzung schon aus biologischer Sicht unmöglich ist. Abgesehen davon ist eine solche Annäherung dieser verschiedenen Rassen schon verhaltensbedingt nicht vorstellbar.

Aus ähnlichem Grund mußte auch die Theorie einer Kreuzung zwischen Hauskatze und Wildkatze verworfen werden, da in den in Frage kommenden Gebieten außer Luchs und Puma keine Wildrassen anzutreffen sind. Eine Verpaarung dieser Großkatzen mit den zierlichen Hauskatzen kommt aus zoologischer Sicht also auch nicht in Frage.

Romantischer ist da schon die Geschichte von Kapitän Samuel Clough, die sich teilweise auf Fakten stützt. Kapitän Clough soll gegen Ende der Französischen Revolution versucht haben, die Königsfamilie in Sicherheit in die Vereinigten Staaten zu bringen. So nahm er Teile des königlichen Mobiliars und Haushalts an Bord. Außerdem befanden sich einige laanghaarige Katzen im Besitz der Königin – vermutlich Angora oder Perser, die zu dieser Zeit in Europa groß in Mode waren. Der Plan der Evakuierung wurde jedoch vereitelt, das Ende der Revolution ist jedem bekannt. Da niemand mehr Anspruch auf die königliche Habe anmelden konnte verblieb alles im Besitz des Kapitäns. So nahm er u.a. die Katzen mit in seine Heimat Wiscasset in Maine und eben diese Katzen sollen die Vorfahren der Maine Coon gewesen sein.

Eine weitere Legende rankt sich ebenfalls um einen Kapitän: Kapitän Coon aus der Nähe von Biddleford Pool in Maine. Kapitän Coon trieb Handel entlang der neuenglischen Küste und war ein großer Katzenliebhaber. Überall wo er an Land ging sollen ihm seine Katzen gefolgt sein. Unter diesen Katzen hatte er auch einige langhaarige Perser- und Angorakatzen die, wie schon oben erwähnt, in Europa zu dieser Zeit groß in Mode waren. So wie der Kapitän sich an Land wohl vergnügte taten es auch seine Katzen, und jedesmal wenn in einem Wurf Langhaarige auftauchten sagte man mehr oder minder erfreut: “Das war wieder eine von Coons Katzen!” Da ihr Äußeres etwas besonderes war, hat man schließlich begonnen, diese langhaarigen Katzen miteinander zu kreuzen bis daraus die Maine-Coon-Katze entstand.

Auch bei den ernsthafteren Spekulationen spielt die Seefahrt eine große Rolle. So weiß man heute, daß – ebenso wie zur Zeit der Besiedelung Amerikas – bereits die Wikinger Katzen auf ihren Schiffen mitführten, um so der Mäuse und Ratten an Bord Herr zu werden. Die Wikinger hielten sich bereits damals in ihren Siedlungen eine andere Rasse, die noch heute in Europa bekannt ist: Die norwegische Waldkatze. Und tatsächlich haben Vergleiche in den letzten Jahren große Gemeinsamkeiten der beiden Rassen erkennen lassen. So sind beides wildlebende Rassen, körperlich hervorragend an das rauhe jeweilige Klima angepaßt und exzellente Jäger.

Am wahrscheinlichsten ist jedoch, daß sich die Maine Coon aus den verschiedenen Rassen entwickelt hat, die die Einwanderer während der Besiedelung mitgebracht haben. Dieses dürften in erster Linie normale Hauskatzen gewesen sein, wie sie noch heute bei uns üblich sind. Aus den Pyrenäen soll eine besondere Zuchtform gekommen sein, die French Domestic. Aber es dürften sich auch einige langhaarige Katzen darunter befunden haben, wie die damals häufig vorkommende Russische Katze und die Russische Steppenkatze, die der Maine Coon extrem ähnlich sein soll.

Genau wird sich die Herkunft der Maine Coon wohl nie bestimmen lassen, vermutlich aber hat sich aus diesen verschiedenen Rassen – unter Anpassung an das extrem rauhe Klima in Neuengland – dann die Maine Coon entwickelt.

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Geschichte

Schon damals war diese Rasse sehr beliebt. Die ersten Maine Coons wurden schon im 19 Jahrhundert auf Viehmärkten gezeigt. Im Jahre 1973 gewann die erste Maine Coon im Madison Square Garden “Best in Show”. Eine zeitlang verschwand die Maine Coon von den Ausstellungen und wurde später sogar für ausgestorben gehalten. 1968 wurde die MCBFA von einigen Züchtern ins Leben gerufen, die sich dafür einsetzten, daß die Rasse wieder populär und von Katzenverbänden anerkannt wurde. Die Maine Coon wurde dann 1981 von der TICA, 1983 von der CFA und 1983 auch von der FIFE anerkannt. Heute erfreut sich die Maine Coon großer Beliebtheit. Kein Wunder! Denn diese große Katze hat einen wunderbaren Charme, der die Herzen eines jeden im Sturm erobert. Maine Coons sind schon imposante Tiere. Sie sind groß und schwer und gehören zu den größten Rassekatzen. Ein Maine Coon Kater bringt 6 – 10 kg, die Katze 4 – 7 kg auf die Waage. Sie sind Spätentwickler und erst mit 3 – 4 Jahren richtig ausgewachsen.

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Zuchtgeschichte

Die ersten Maine Coons traten ca. 1860 in Erscheinung. 1895 gewann diese Rasse auf einer New Yorker Ausstellung den ersten Preis. Doch konnte sie sich auf Dauer nicht gegen die beliebteren Perserkatzen durchsetzen und fand als “Bauernkatze” nur wenig Anerkennung. Bei ihren Haltern auf dem Lande machte sie sich jedoch als Mäuse- und Rattenjägerin sehr nützlich. Erst 1953 wurde der erste Maine Coon Club gegründet. 1962 wurde ein Standard festgelegt.

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Charakter

Die Maine Coon ist ein sehr geselliges Tier. Sie versteht sich meist sehr gut mit Kindern und Hunden und ist somit das ideale Haustier. Sie ist sehr lebhaft und verspielt. Nichts ist vor ihr sicher, ob es Stifte, Feuerzeuge etc. sind, mit allem muß gespielt werden. Und das können die Coonies mit einer wahnsinnigen Ausdauer. Coonies sind aber auch sehr anhänglich und verschmust. Schmusestündchen werden eindringlich gefordert und schnurrend ausgekostet. Die Maine Coon ist ein ausgezeichneter Jäger. Alles was sich bewegt, wird aufmerksam beobachtet und gejagt. Fliegen oder andere Insekten werden da nicht alt!

Typisch für Maine Coons:

Coonies haben eine ungewöhnliche gurrende Lautsprache.

Die meisten Maine Coons stoßen mit der Pfote in den Trinknapf bevor sie trinken. Manche lecken sich dann auch das Wasser von der Pfote und trinken überhaupt nicht direkt aus dem Napf. Der Grund für dieses eigenartige Verhalten ist eine natürliche Verhaltensweise der in der Natur lebenden Vorfahren .Durch das Eintauchen der Pfote in das Wasser testet die Maine Coon, ob sich auf der Wasseroberfläche eine Eisschicht befindet, bevor sie dann zu trinken beginnt.

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Aussehen

Die Ohren sind groß mit Haarbüscheln, breit am Ansatz und spitz zulaufend, oft mit sog. Lynx Tips versehen. Die Ohren sind hoch am Kopf angesetzt und stehen mindestens eine Ohrlänge breit auseinander.

Die Augen sind groß und leicht schräggestellt, haben oft einen “eulenhaften” Ausdruck. Alle Farben sind erlaubt, sie müssen nur zur Fellfarbe passen.

Der Körper ist groß, kräftig und muskulös. Er ist gut proportioniert und bildet mit den Beinen ein Rechteck. Die Brust ist breit. Die Körperbreite ist vorne und hinten gleich.

Die Beine sind mittelhoch und stehen auf dicken, runden Pfoten, die Haarbüschel zwischen den Zehen haben. Diese Haarbüschel dienten in der Natur als Schneeschuhe: Sie sollten das Einsinken in den Schnee verhindern.

Das Fell ist glänzend, weich und zottelig. Am Kopf und an den Schultern ist es kurz, wird vom Nacken nach hinten und zu den Seiten aber länger. Das Fell ist wetterfest und sehr pflegeleicht. Das Deckhaar ist lang und grob, die wenige Unterwolle sehr fein.

Der Schwanz ist lang und reicht mindestens bis zum Schulterblatt der Katze. In der Natur stellt der lange Schwanz Schutz vor Sturm und Kälte dar. Die Maine Coon kann sich einrollen und das Schwanzende schützend vor das Gesicht legen. Der Schwanz ist breit am Ansatz und zur Spitze hin zulaufend. Das Deckhaar ist lang und fließend mit wenig Unterwolle.

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Farben

Es sind fast alle Farben bzw. Farbschläge möglich, z.B. Tortie, Tabby, Shadded und Smoke, nicht zulässig sind z.B. Point Varianten, wie wir sie von der Siamkatze kennen. Das Haar muß bei den einfarbigen Tieren komplett durchgefärbt sein. Farbmuster müssen über den gesamten Körper verteilt sein. Es gibt eine schier unendliche Zahl von Farbschlägen.

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Design / Fotos: Fotografie Sandra Schürmans